London – eine Stadt, in der wir schon mehrmals waren. Hier schreibe ich über unsere Reiseerlebnisse und Eindrücke bei einem 6-tägigen Besuch im April 2017.
Los ging es um 13:30 Uhr ab dem Flughafen Karlsruhe-Baden mit Ryan Air nach London-Stansted. Nach der automatischen Passkontrolle holten wir uns mit dem im Internet gekauften Voucher die Busfahrkarten zum Bahnhof Liverpool Street ab. Vor dem Flughafen ging es dann nach einer kurzen Wartezeit in der “Queue“ und dem Verstauen der Koffer mit einem modernen Reisebus in einer Stunde Fahrzeit zu dem großen Bahnhof Liverpool Street.
In der Bahnhofshalle versuchten wir, auf der Infotafel die Gleisnummer der S-Bahn (National Rail) nach Ilford herauszufinden. Da wir das nicht schafften, fragten wir am Infoschalter nach, wo die Bahn nach Ilford abginge und die freundliche Bedienstete half uns auf die Sprünge. Durch die automatische Sperre gelangten wir problemlos mit den im Internet bestellten und nach Hause gelieferten Fahrkarten.
Am Bahnhof in Ilford mussten wir, da es keine Rolltreppe gab, unseren schweren Koffer die Treppe hochschleppen. Ein junger Mann wollte uns helfen, aber ich schaffte das alleine. Den Lift am Ende des Bahnsteiges hatten wir übersehen. Oben auf der Straße orientierten wir uns kurz und stellten die Richtung fest, wo das Hotel Signature lag. Da ich mich bei Google Earth schon kundig gemacht hatte, mussten wir nur die Straße überqueren und fanden das nahegelegene Hotel sofort.
Das Signature Hotel London in Ilford hat 3 Sterne und ist modern eingerichtet (stylisch). Vom freundlichen Rezeptionisten bekamen wir, ohne darum zu bitten, sofort das WLAN-Passwort. Mit dem Aufzug fuhren wir in den dritten Stock und durch mehrere Feuerschutztüren gelangten wir in unser recht kleines Zimmer, das unter dem Dach unter einer angedeuteten französischen Mansarde lag. Die Größe des Hotelzimmers spielt an und für sich keine große Rolle, wenn man den ganzen Tag unterwegs ist und nur zum Schlafen das Zimmer benutzt. Der Blick aus dem Gaubenfenster fiel auf ein Karree von 2 bis 4 stöckigen Gebäuden mit dazwischen liegenden Gärten.
In einem nahegelegenen Supermarkt kauften wir uns Wasser, Äpfel, Tomaten, Sellerie und Karotten. Brot hatten wir von zu Hause mitgebracht, da wir um die britischen Brotsorten wussten. Alle Lebensmittel wurden dann im Hotelzimmer deponiert. Danach ging es mit der S-Bahn zurück nach Stratford, wo wir ein riesiges Einkaufszentrum entdeckt hatten, das von Touristen noch nicht überlaufen war.
Das Einkaufszentrum Westfield Stratford City liegt an mehreren Nahverkehrslinien und ist somit aus allen Richtungen sehr gut erreichbar. Da wir bisher noch kein Mittagessen hatten, fielen wir in einem italienischen Restaurant ein und ließen uns ein 3-Gänge-Menü als Abendessen schmecken. Der Kellner sprach ein paar Worte Deutsch, denn er hatte einige Zeit in Kehl am Rhein gearbeitet.
Den Abend verbrachten wir im Einkaufszentrum und verschafften uns einen Überblick über die vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten.
Da im Kleiderschrank unseres Hotelzimmers nur zwei Kleiderbügel vorhanden waren, baten wir an der Rezeption um weitere. Diese lagen nach dem Frühstück prompt auf dem Zimmer. Das Frühstück war englisch/international geprägt: Kaffee, Tee, Fruchtsäfte, Milch aus dem Automaten, Cerealien, Toastbrot, hash browns (Kartoffeltaler), Rührei, Champignons, Tomaten, Würstchen, Speck, rote Bohnen und Obst. Da haben wir uns satt gegessen, weil wir wussten, dass der Tag lang wird.
Unser Ziel heute Vormittag war das ExCeL London. Dort hatte meine Frau ein Seminar gebucht. Mit der S-Bahn ging es zunächst nach Stratford, dort der Umstieg in die U-Bahn Jubilee Line bis zur Station Canning Town. Hier verfuhren wir uns, da wir in einen Zug mit der falschen Endhaltestelle eingestiegen waren und am City Airport landeten. Also wieder zurück und in die richtige Bahn zum ExCeL London eingestiegen.
Das ExCeL London ist ein riesiges Kongresszentrum in den Docklands, in dem ca. 12 Großveranstaltungen parallel abgehalten werden können. Seine Länge ist so groß, das es an der Ost- und an der Westseite jeweils an die DLR angebunden ist. Es liegt gegenüber dem London City Airport in den London Docklands.
Die Docklands waren Teil des Londoner Hafens, der früher der größte Hafen der Erde war. Das frei gewordene Gelände wurde im Verlauf der letzten 30 Jahre mit riesigen Wohn- und Geschäftshäusern, Hotels und der O2-Arena bebaut. Ebenso liegt der London City Airport auf dem ehemaligen Hafengelände.
Nachdem ich meine Frau im ExCeL London zu ihrem Seminar abgeliefert hatte, machte ich mich daran, London wieder zu entdecken. Da wir vor etlichen Jahren schon die Hauptsehenswürdigkeiten “abgeklappert“ hatten, konnte ich mich jetzt ohne Plan treiben lassen und intuitiv durch London fahren, gehen und bummeln. Auch luden Parks, das Ufer der Themse und die Bahnhöfe zum Verweilen, Beobachten und Sinnieren ein.
Mit der Jubilee Line (eröffnet zum 25. Thronjubiläum von Queen Elizabeth II) erreichte ich die Station London Bridge. Nach kurzem Fußweg gelangte ich zur Brücke über die Themse. Von der London Bridge hat man einen sehr schönen Blick auf die City, den Tower mit der Tower Bridge und St. Paul’s. Auf der Themse kann man das Kriegsschiff HMS Belfast besichtigen. Mein Weg führte mich über die Themse dann hinein in die Innenstadt. Die exzessive Bautätigkeit braucht diejenige Dubais nicht zu scheuen. In London entstanden/entstehen viele ungewöhnliche Hochhäuser, deren Errichtung neben alten Prachtbauten der Londoner Innenstadt einen besonderen Reiz verleiht.
Da gerade Mittagszeit war, verließen viele gutgekleidete Business-Angestellte ihre Büros und nahmen ihr Mittagessen an Straßenkiosken und in Restaurants ein. Am Bahnhof Liverpool Station tat ich es ihnen nach und kaufte mir ein italienisches Baguette und 2 Flaschen Wasser. Nachdem ich mich auf dem großen Bahnhof umgesehen hatte und auch die Schnellzüge zum Flughafen Stansted und in andere Landesteile bewundert hatte, bestieg ich den Doppeldeckerbus Nr. 205 Richtung Paddington Station und ließ mich an den Bahnhöfen King’s Cross und Pancraz, die direkt nebeneinander liegen, vorbeischaukeln.
Ich stieg an der Baker Street aus, fand aber nirgends Sherlock Holmes Haus. Etwas müde und schwach auf den Beinen trank ich einen Cappuccino in einem Café. Ein freundlicher Herr, der mit seinem Laptop zugange war, half mir die Straßenkreuzung zu bestimmen, an der ich mich gerade befand. An vielen schönen, vornehmen viktorianischen Häusern vorbei gelangte ich dann zum Oxford Circus.
Der Oxford Circus ist ein sehr lebhafter Platz an der Kreuzung der Oxford Street mit der Regent Street. Hier befinden sich viele Geschäfte bekannter Marken, die hauptsächlich von Touristen besucht werden. Da London eine Touristenattraktion ersten Ranges ist, bevölkern Menschen aus vielen Ländern diese Gegend. An manchen Stellen ist auf den Gehwegen fast kein Durchkommen mehr: Menschenmassen ballen sich vor den gefragten Kaufhäusern wie Selfridges und Debenham oder drängen in Kleider- und CD-Läden. Es ist grell und laut und alles voller Menschen. Für viele Jugendliche vom Kontinent scheint hier das Einkaufparadies zu sein.
Die U-Bahn in London hat zwar den Vorteil, überall schnell “unterirdisch“ hinzukommen, aber Fahrten mit den roten Doppeldeckerbussen – vor allem im “Obergeschoss“ – sind fast schon als Stadtrundfahrten zu empfehlen, auf denen man viele Eindrücke von der quirligen Metropole bekommt. In Zeiten des Berufsverkehrs kommen auch die Doppeldeckerbusse nur mühsam voran, aber da hat man dann Zeit, alle Eindrücke auf sich wirken zu lassen.
Meine “persönliche Stadtrundfahrt“ an diesem Nachmittag ging an zahlreichen Londoner Sehenswürdigkeiten vorbei:
Zunächst die obligatorische Fahrt zum ExCeL London, dieses Mal ohne Umwege, denn wir hatten uns die Endstation, zu der die Bahn fährt, gemerkt. An einer Station der DLR lud ich an einem der Automaten die Oyster Card auf, das geht ganz unproblematisch, da die Automaten auch auf Deutsch umstellbar sind.
Die Oyster Card funktioniert berührungslos, d.h., man hält die Karte an die vorgesehene Stelle und die Sperre zur U- und S-Bahn öffnet sich automatisch, sofern noch genügend Guthaben auf der Karte vorhanden ist. Beim Umstieg von einer zur anderen U-Bahnlinie sowie zur DLR erfolgt keine Kontrolle. Anders sieht es dagegen aus, wenn Sie einen DLR-Bahnsteig betreten oder verlassen wollen: Hier gibt es keine automatische Sperre, sondern Sie müssen nur die Oyster Card an das Lesegerät halten. Ob Sie das Lesegerät benutzt haben, kann in der DLR von Kontrolleuren überprüft werden! Während unserer beiden Aufenthalte 2017 in London wurde ich nur ein einziges Mal kontrolliert.
Wie am Tag zuvor fuhr ich mit der Jubilee Line und stieg dieses Mal an der Waterloo Station aus. Dieser Bahnhof erreicht etwa die Größe des Frankfurter Hauptbahnhofs und wurde derzeit noch zusätzlich um 6 Gleise erweitert.
Zu den Bahnhöfen in London: Nach Wikipedia gibt es 18 Bahnhöfe, die, größtenteils als Kopfbahnhöfe ausgebildet, die verschiedenen Landesteile anbinden. Die größten Bahnhöfe (nach Fahrgastzahlen) sind, Waterloo, Victoria, Liverpool Street und London Bridge.
Vom Bahnhof Waterloo Station wanderte ich am Themse-Ufer entlang, bewunderte das Riesenrad London Eye (mit 135 Metern Höhe das größte in Europa), ließ das Gruselkabinett London Dungeon links liegen und erreichte die Westminster Bridge.
Auf der anderen Themse-Seite schlug die Uhr des Big Ben gerade 11 Uhr. Die Eingänge zum Parlamentsgebäude waren mit Barrikaden geschützt und überall standen Polizisten mit Maschinenpistolen und schusssicheren Westen. Nach den Vorgängen der letzten Zeit scheinen diese Maßnahmen gerechtfertigt zu sein.
Mir fiel ein älteres, sehr elegant gekleidetes Paar auf, das innerhalb der Absperrung des Parlaments seinen Wagen parkte. Sie redeten mit dem Wachpersonal. Hoppla, dachte ich, da ist was im Busch und ging ihnen in einigem Abstand nach. Sie strebten der St. Margarets Church zu, die direkt neben der riesigen Westminster Abbey liegt. Dort war alles abgesperrt und ein Paar in Dienstkleidung wachte über den Zutritt.
Nur die illustren Gäste, allesamt sehr vornehm gekleidet, die Herren mit Cut und Bowler Hat und die Damen mit eleganten langen, luftigen Kleidern und Mänteln mit großem Hut, wurden in die Kirche eingelassen. Von einem Fotografen erfuhr ich, dass dies eine normale Hochzeit sei, keine Lords und Ladies. Ich wartete gerade das Eintreffen des Hochzeitspaares noch ab: Braut und Bräutigam kamen mit dem Taxi!
Weiter ging es zu Fuß Richtung St. James`s Park, an dessen einem Ende der Buckingham Palast liegt. Auf den Wegen Touristenströme, Schulklassen, Gruppen mit Führern. Überwiegend junge Leute saßen auf den Rasenflächen und picknickten. An einer Stelle des Parks, hinter Hecken und Blumen verborgen, das Häuschen eines Vogelliebhabers: Da dachte ich, ob die Queen sich hier wohl vom Repräsentieren ausruht (haha)?
Vor dem Buckingham Palast selbst wieder viel Volk, das nach der Wachablösung abzog. Schüler mit bunten Mützen wurden von einem glatzköpfigen, jungen Lehrer mit dem Handy geknipst (smile, cheese), bevor sie gemeinsam an der Ampel bei Grün die Straße überquerten (hopp, hopp).
Mit der U-Bahn ging es dann von der Victoria Station zur Paddington Station, einem offenen und hellen Bahnhof. Dort machte ich Mittag, aß ein Panini und schaute in Muße den Menschen und dem Zugverkehr zu. Die meisten Züge werden von Dieselloks gezogen, die einen Höllenlärm produzieren. Zu Fuß ging es weiter und ich kam an gut erhaltenen viktorianischen Häusern vorbei.
Am Nachmittag war es Zeit für die Teepause: In den nahegelegenen Kensington Gardens fand ich ein kleines Restaurant: Dort saß ich auf der Terrasse in der Sonne und genoss englischen Tee mit Käsekuchen. Die Menschen flanierten auf den Wegen und die ersten Blumen blühten.
Da ich jetzt genug gegangen war, folgte nun eine Busfahrt mit dem Bus Nr. 94 an verschiedenen Sehenswürdigkeiten vorbei: (1) Marble Arch am Hyde Park, (2) durch die Oxford Street mit den vielen Menschen, (3) Oxford Circus, (4) Regent Street, (5) The Mall mit Blick nach rechts: Ja, der Buckingham Palast war noch da, (6) durch den Admiralitätsbogen zum (7) Trafalgar Square.
Hier stieg ich aus und ging einmal zu Fuß um den ganzen Platz herum. Leider fand gerade ein Markt auf dem Trafalgar Square statt, so dass man außer der Säule Nelsons nicht viel sehen konnte. Heute hatte ich meine Bus Hopping Tour und fuhr mit verschiedenen Bussen vorbei an: (7) Parlament und Westminster Abbey, (8) Horse Guards Gebäude, (9) Victoria Station, (10) über die Westminster Bridge, die voller Menschen war, zurück zur Waterloo Station.
Heute waren Bauarbeiten an der S-Bahnlinie Ilford-Stratford angesagt und so mussten wir mit dem Bus zum ExCeL London fahren. Nachdem ich meine Frau dort abgeliefert hatte, gelangte ich mit der DLR zur Endhaltestelle Tower Gateway. Diese Strecke ist durchgehend oberirdisch und führt durch die südöstlichen Stadtteile Londons. So kann man die ganze Infrastruktur bequem betrachten. In den letzten Jahren wurden in den ehemaligen Docklands viele Wohnhochhäuser und auch die O2 Arena gebaut.
Der Tower von London ist allseits bekannt, so dass ich hier kein Wort verlieren muss. Nur so viel, auch hier wimmelte alles von Touristen jeglicher Couleur: Schülergruppen, Japaner, Deutsche, Amerikaner, Familien usw.. Der Eintritt lag bei ca. 22 ₤, so dass ich beschloss, heute die Kronjuwelen nicht anzusehen, zumal wir vor etlichen Jahren schon mal da waren.
Vom Themseufer vor dem Tower hat man einen exzellenten Blick auf beeindruckender Tower Bridge mit ihren beiden mächtigen Türmen. Im südlichen Turm befindet sich ein Museum, das ich heute nicht besuchen wollte. Stattdessen machte ich einige Foto-Aufnahmen vom Wahrzeichen Londons. Auf der Südseite, im Stadtteil Bermondsey, wurden die alten Speichergebäude zu Wohnungen und besuchenswerten Geschäften und Restaurants umgebaut. Von dieser Seite der Themse hat man einen herrlichen Blick auf die Tower Bridge mit der dahinter liegenden City mit ihren Hochhäusern.
Die an und für sich bemerkenswerte Struktur des Towers of London nimmt sich vor der Hochhauskulisse eher mickrig aus. Vor einem Hochhaus mit einer leicht konkaven Außenfassade kam es vor einigen Jahren zu einem Brand: In der Glasfassade sammelten sich zur Nachmittagszeit im August die Sonnenstrahlen und, da im Fokus ein Ferrari auf der Straße stand, wurde dieser in Brand gesetzt und zerstört. Inzwischen wurde die Glasscheiben abgedunkelt, so dass solche Vorfälle ausgeschlossen werden können (O-Ton deutsche Touristenführerin vor dem Tower).
Am Themseufer ging ich in der wärmenden Aprilsonne weiter und erreichte die London Bridge Station auf dem anderen Ufer. Dieser Bahnhof ist im S- und Fernbahnbereich sehr gut renoviert, doch in einigen Zugängen zur U-Bahn nagt der Zahn der Zeit und müssten ebenfalls renoviert werden. Wie auch in vielen anderen Stationen liegen Alt und Neu nahe beisammen.
Unter der westlichen Zufahrt zur London Bridge Station, neben einer Kirche liegt der Borroughs Market, ein überaus besuchenswerter Markt für alle Genießer: Obst, Gemüse, Käse, Fleisch, Fisch, Wein, Brot, Kuchen usw.. Dazu viele Stände mit frisch zubereitetem Essen aus aller Welt: Chinesisch, Thai, Deutsch, Arabisch…Hier habe ich mir zum Mittagessen Fish & Chips gegönnt. Dieses Gericht ist typisch für Großbritannien, es sättigt und ist schmackhaft, wenn man es noch mit Ketchup, anderen Soßen oder Essig verfeinert. Ob das dann eine Delikatesse ist, bleibt die Frage. Zumindest sind Fish & Chips bodenständig und typisch englisch
An diesem Samstag war der Markt rappelvoll, so dass sich eine ca. 20 Meter lange Schlange vor diesem Stand gebildet hatte. Es gab nur sehr wenige Tische, so dass sich die Essensaufnahme draußen im Freien, auf den Stufen der Gebäude, auf der Mauer vor der Kirche und auf den Randsteinen des Gehwegs vollziehen musste. Alles war laut, eng, überfüllt und interessant. Bei meinem zweiten Besuch an einem Montag im November war es relativ leer, es waren nicht so viele Stände offen und es gab (leider) keine Fish & Chips.
Neben dem Bahnhof Charing Cross Station befindet sich der kleine, schön angelegte Park Victoria Embankment Gardens an der Themse. Hier legen viele Menschen in der Hektik der Stadt eine Ruhepause ein, sie sitzen auf dem Rasen oder auf Bänken zwischen blühenden Blumen. Am gegenüberliegenden Ufer nahe der Waterloo Station sieht man einen weiteren Komplex an Hochhäusern in die Höhe wachsen.
Die Straßen in der City in der Nähe des Monuments waren – im Gegensatz zu Wochentagen – leer: Einige Touristen an der Ecke, wenige Taxen und Busse, Ausflugsschiffe auf der Themse, Kirchenglocken läuteten – eine insgesamt friedliche Atmosphäre. Das Monument steht etwas abseits von der nördlichen Zufahrt zur London Bridge und wurde zum Gedenken an den großen Stadtbrand von 1666 errichtet. Die Säule ist ca. 61 Meter hoch und kann bestiegen werden. Auffällig ist die Nähe des Standortes zu den umliegenden Gebäuden.
Von hier aus bummelte ich an der Themse entlang und überquerte den Fluss auf der Southwark Bridge. Am anderen Ufer entdeckte ich Shakespeare´s Globe Theatre und die Tate Modern Gallery und gelangte weiter auf meinem Spaziergang zur Blackfriars Station. Hier ist die gesamte Brücke über die Themse als Bahnhof ausgebaut.
Ich stieg in den Nahverkehrszug Thameslink ein und an der nächsten Station Farringdon wieder aus. Der nahe gelegene Smithfield Market war geschlossen, weil Sonntag war. Im 2. Weltkrieg wurde dieser Markt von einer deutschen V2 zerstört und die Londoner Bevölkerung musste damit unter Einbußen leiden, da die landwirtschaftlichen Produkte aus dem Umland nicht verteilt werden konnten.
Mein nächstes Ziel das Barbican Center war geschlossen. Ich hatte mich zuvor nicht richtig informiert: Das Barbican Center ist keine Shopping Meile sondern ein Kulturzentrum ersten Ranges mit Theatern, Kinos und Museen, aber auf die ich am Sonntagnachmittag keine so große Lust hatte. Übrigens hatte ich in den 5 Tagen so viel von London gesehen, dass es mir jetzt langsam genug erschien und ich zum Hotel zurück fuhr.
Da wir am nächsten Tag wieder abreisen wollten und die S-Bahn zwischen Stratford und Ilford außer Betrieb war, fragte ich am Bahnhof Ilford einen Angestellten der National Rail, wie wir am besten zur Liverpool Street Station gelangen könnten. Da an diesem Nachmittag noch Zeit war, probierte ich seinen Vorschlag aus und fuhr mit dem Bus von Ilford zur Gants Hill Station. Von dort gelangte ich problemlos mit der Central Line zur Liverpool Street Station, stieg aber da nicht aus sondern blieb bis Bank Station sitzen. Nach einem Spaziergang durch die fast leeren Straßen erreichte ich St. Paul´s und genoss den Anblick der riesigen Kathedrale von einem kleinen Park aus.
Abends wurde es im ExCeL London so spät, dass wir den letzten Zug der DLR verpassten. Nach einigen Diskussionen mit Kollegen beschlossen wir, die 2 Kilometer zur nächsten U-Bahnstation zu Fuß zu gehen. Sicherheitshalber fuhren wir dann doch mit dem Bus nach Ilford und wunderten uns, warum wir nicht schon am ersten Tag direkt mit dem Bus gefahren waren und stattdessen mit der U-Bahn 2-mal umgestiegen sind.
Der Tag der Abreise aus London war gekommen. Am Abend vorher hatte mir der Rezeptionist im Hotel schon unsere Bordkarten ausgedruckt, so dass wir diese am Schalter von Ryanair nicht teuer bezahlen mussten. Nachdem wir mit der Bus- und U-Bahnverbindung, die ich am Tag zuvor ausprobiert hatte, in Liverpool Street Station ankamen, hatten wir noch etwas Zeit und bummelten herum, bis wir dann den Flughafenbus nach Stansted besteigen konnten.
Im Flughafen dann die übliche Prozedur: Koffer am Automaten aufgeben, Warten, automatische Passkontrolle, Warten, Sicherheitskontrolle, Warten, Rückflug.