London - Reiseerlebnisse 2

London

Inhaltsverzeichnis

(1) Freitag 17.11.2017

(2) Samstag 18.11.2017

(3) Sonntag 19.11.2017

(4) Montag 20.11.2017

London – eine Stadt, in der wir schon mehrmals waren. Hier schreibe ich über unsere Reiseerlebnisse und Eindrücke bei einem 4-tägigen Besuch im November 2017.

(1) Freitag 17.11.2017

Am Abend zuvor waren wir schon um 21 Uhr ins Bett gegangen, konnten aber kaum schlafen, standen schon um 2:30 Uhr auf, nahmen ein rudimentäres Frühstück ein und warteten um 4 Uhr auf dem Bahnsteig im Mannheimer Hauptbahnhof. Das Auto hatten wir in einem nahegelegenen Parkhaus abgestellt. Der ICE aus München hatte 40 Minuten Verspätung, da ein anderer Zug auf den Schienen “lag“. Wir kamen schon fast ins Bibbern, da unser Flugzeug um 7:15 Uhr starten sollte. Aber wir rechneten uns aus, dass wir trotz Zugverspätung rechtzeitig am Flughafen Frankfurt einchecken könnten.

Die automatische Kofferaufgabe im Flughafen klappte nicht, da für unsere Buchungsnummer kein Gepäckstück im System gespeichert war, obwohl ich einen Koffer zu dem Flug telefonisch hinzugebucht hatte. Am Schalter zeigte ich der Dame meine Kofferreservierung und das Aufgeben unseres Koffers klappte jetzt.

Nachdem wir unseren Koffer losgeworden waren, hatten wir nun noch genügend Zeit, unser mitgebrachtes Frühstück aus Vollkornbrot, Trauben, Möhren, Käse und Wasser zu verzehren. Nach der Sicherheitskontrolle mussten wir nur kurz warten und konnten dann das Flugzeug besteigen. Es war eine Embraer-Maschine der Lufthansa mit jeweils zwei Sitzen auf einer Seite und genügend großem Knieabstand.

Auf dem Flug mit der Linienmaschine gab es ein belegtes Käsebrot oder ein Stück Kuchen und Getränke (Kaffee, Tee, Wasser, Säfte). Als wir uns über dem Ärmelkanal befanden, sahen wir hinter uns im Osten die Sonne aufgehen. Entlang der Themse schwebten wir auf den Flughafen London City Airport (LCY) ein.

Der London City Airport liegt sehr günstig nahe dem Stadtzentrum und wird viel für Geschäftsflüge genutzt. Man sagt scherzhaft: Bis bis man in Heathrow seinen Koffer vom Gepäckband geholt hat, ist man mit einem Flug über LCY schon in der Stadt. Allerdings können wegen der Kürze der Start- und Landebahn nur Flugzeuge geringerer Größe starten und landen. Zudem müssen Piloten wegen der steileren An- und Abflugwinkel für LCY eine besondere Lizenz erwerben.

Nach der Landung stellte der Pilot die Maschine im 45 Grad Winkel mit dem Heck an das Flughafengebäude und die Treppen wurden herangerollt. Zwischen den Absperrungen konnten wir dann zu Fuß direkt in das Terminal gelangen. Dort erfolgte zunächst die automatische Passkontrolle (Pass auf die Lesefläche auflegen, festhalten, in die Kamera schauen – fertig). Dann hoben wir unseren Koffer vom Band und wir waren wieder in London angelangt – zum zweiten Mal in diesem Jahr.

Da wir uns schon zuhause die Oyster-Karten besorgt hatten (siehe Tipp), mussten wir nur noch den richtigen Bahnsteig der DLR finden. Vor einem halben Jahr waren wir schon einmal in London und kannten uns mit den Verbindungen und der Fahrkarten-Handhabung aus. Bei der DLR gibt es keine Sperre und es muss nur die Karte an das Lesegerät gehalten werden, um die Fahrt beginnen zu dürfen. Auf dem Display wird kurzzeitig der auf der Karte verbleibende Betrag angezeigt.

London

Die Bahn war sehr voll und wir mussten uns mit dem Koffer und den 2 Rollis regelrecht reindrücken, denn es war ja die morgendliche Rushhour in London und alle wollten/mussten zur Arbeit in die Stadt fahren. Nach dem Umsteigen in die zweite Bahn erreichten wir die Haltestelle Royal Albert, die in der Nähe des Hotels Travelodge liegt.

Im Travelodge waren wir natürlich um 9 Uhr zu früh dran, Einchecken war erst um 15 Uhr. Wir ließen unser Gepäck unter der Obhut der Rezeption zurück. Dann packten wir den Mac und eine Wasserflasche in den kleinen Rucksack und los ging´s. Draußen schien die Sonne und es war wunderbar blauer Himmel. Wir fühlten uns an Mallorca erinnert und dachten, so könnte es die nächsten Tage auch sein.

Zu Fuß gingen wir zum ExCeL und meine Frau schrieb sich gleich zur ihrer Veranstaltung ein. Danach fuhren wir mit der U-Bahn nach Stratford in das große Einkaufszentrum, das wir noch vom letzten Mal kannten. Damals hatten wir bei einem Italiener gut gespeist, der hatte jetzt aber um 11:30 Uhr noch geschlossen. Das gegenüberliegende italienische Restaurant hatte schon offen und eine freundliche und zuvorkommende junge Bedienung (aus Italien) erklärte uns die Pizza-Arten. Dies kann ich jetzt nicht mehr nachvollziehen, es ging jedenfalls um dicke, weiche oder dünne, krosse Pizza, die nach italienischen Städten benannt waren.

Als Vorspeise hatten wir Knoblauchbrot und Caprese bestellt, dann kamen die beiden Pizzen zusammen mit einem Pizzaschneider. Zum Trinken hatten wir einen Krug Wasser bestellt – mit 3 Zitronenscheiben, Wasser aus dem Hahn, ohne Kosten. Zum Nachtisch gab es Schokoladenkuchen mit flüssiger Sahne, Eis und Espresso.

Danach ging der weibliche Teil von uns auf Einkaufstour und erstand nach langem Suchen ein paar goldfarbene Schuhe. Der männliche Teil wurde auf eine Polsterbank gesetzt, betrachtete die Menschen und machte ein Nickerchen nach dem anderen, die Nacht war schließlich sehr kurz gewesen.
Zurück im Hotel checkten wir ein und der weibliche Teil machte nach der anstrengenden Einkaufstour auch sein Nickerchen bevor die Veranstaltung im ExCeL begann.

London
London

(2) Samstag 18.11.2017

Das Frühstück im Hotel gestaltete sich etwas hektisch, da viele Leute offenbar recht früh ins ExCeL wollten. Meine Frau beeilte sich mit dem Frühstück und ging, um einen guten Platz zu ergattern. Aber ich hatte Zeit zum Essen: Toastbrot, vegetarische Würstchen, hash browns, Tomaten, Kaffee, Orangensaft, Müsli, Obstsalat, süße Stückchen. Danach brachte ich das Zimmer etwas in Ordnung und räumte die Socken vom Vortag zur Seite, damit das Zimmermädchen keinen schlechten Geruch, pardon Eindruck, von uns haben sollte.

Dann begann ich mit meiner Tagestour: Am Kanal zwischen dem ExCel und dem Flughafen London City Airport sah ich Kanufahrern beim Training zu: Einer, Zweier, Vierer und Achter vor landenden und startenden Flugzeugen – keine schlechten Motive für die Kamera. Weiter ging es am ExCeL entlang, über eine hohe Fußgängerbrücke über das alte Hafenbecken, vorbei an monotonen Neubauten und nostalgischen Dockkränen zu der Seilbahnstation über die ehemaligen Docklands.

Ich wollte Mineralwasser kaufen, aber der erste Laden hatte nur Selbstbedienungskassen und das hielt mich vom Einkauf ab. Der zweite Laden hatte “normale“ Kassen und ich erstand zwei Mineralwasserflaschen. Danach ging es wieder zurück durch das ExCeL zu den Kanuten. Dieses Mal fuhr der Trainer am Ufer mit dem Fahrrad und Megafon neben dem Vierer her und rief den Sportlern seine Anweisungen zu.

Hier in den Docklands, die seit 1983 nicht mehr genutzt werden, entstanden/entstehen überall Business-Distrikte, Hotels und eben auch das große Konferenzzentrum ExCeL. In der Nähe befindet sich das Stadion der Olympiade von 2012. Die ganzen Docklands werden jetzt intensiv bebaut und es wurden auch viele Wohnungen gebaut, die aber nicht ganz so ruhig sind, da sie sich in der Nähe des Flughafens befinden.

Am späten Nachmittag fuhr ich zum Westfield Shopping Center nach Stratford und bewunderte die jetzt schon angebrachte Weihnachtsdekoration. Ein vielstimmiger Chor und eine Trommlergruppe, bestehend aus lauter Jugendlichen, unterhielten die Besucher.

London
ExCel London
London
Yacht als Hotelschiff vor dem ExCel

(3) Sonntag 19.11.2017

Heute hatte ich mir den Hyde Park vorgenommen. Mit der Jubilee Line fuhr ich zur Bond Street. In der Oxford Street herrschte schon ein ganz beachtlicher Besucherandrang und die Geschäfte hatten am Sonntag offen. Zu Fuß ging es am Kaufhaus Selfridges vorbei weiter, weiter am Marble Arch vorbei zur Hyde Park Corner. Dort hatten sich nur wenige Besucher um einige Redner geschart.

An der östliche Seite des Hyde Parks hatte sich ein riesiger Weihnachtsrummel etabliert: “Winter Wonderland“. Ein Trubel wie er im Buche steht, ich fühlte mich an das Münchener Oktoberfest erinnert: Rummel und Fressbuden, ein Oktoberfestzelt mit bayrischem Essen, Geisterbahn, Roller Coaster, Karussells und vieles mehr. Der Besucherandrang war sehr beachtlich und an den Eingängen waren Sicherheitskontrollen aufgebaut. Der Rasen des Hyde Parks war mit großen Kunststoffplatten abgedeckt, so dass keine allzu großen Schäden zu erwarten waren.

Weiter ging es zu einem See namens Serpentine, der von Schwänen, Gänsen, Enten und anderem Federvieh bevölkert war. Viele Besucher fütterten die Tiere. In der Sonne und bei recht kaltem Wind saßen Familien auf der Terrasse des Restaurants und genossen ihren Lunch, den sie sich am Büffet erstanden hatten. Einige Menschen wagten sich auf das Wasser und fuhren im Tretboot zwischen den Wasservögeln umher.

Im weitläufigen Hyde Park, der ohne sichtbare Grenze in die Kensington Gardens übergeht, bietet der Rotten Row eine ideale Sand- und Grasspur für Reiter, Walker und Fußgänger. Überall saßen Menschen auf den Bänken, viele fütterten Tauben, Gänse und Eichhörnchen. Eine junge Gans pickte sogar an der Hose einer Besucherin um der Forderung nach Futter nachzuhelfen.

Am Ende des Hyde Parks kam ich an einem Kaffeehaus vorbei und stärkte mich mit einem Eiersandwich und einer großen Tasse Kaffee Americano. Die umherfliegenden Tauben und Drosseln spitzten nach jeder Gelegenheit, übriggebliebene Krumen aufzupicken. Schon auf dem Weg zum Kensington Palace kam ich an einer Stelle vorbei, wo Parkbesucher Tauben, grüne Papageien und Eichhörnchen fütterten. Der Andrang der Tiere war so groß, dass diese sich auch auf den Köpfen und Schultern der Leute niederließen um näher am Futter zu sein.

Im Kensington Palace wohnt bekanntlich William mit seiner Familie, aber deren Bereich ist streng von der Öffentlichkeit abgeschirmt. Lediglich das Museum und ein Café sind hier zugänglich. Nachdem ich so viel Zeit in den beiden Parks auf den Beinen war, fuhr ich mit dem Bus auf der Bayswater Road Richtung Oxford Circus. Dort, auf der Oxford Street und der Regent Street erstrahlte schon die Weihnachtsbeleuchtung und die Kaufhäuser hatten sich eine überwältigende Weihnachtsdekoration zugelegt … und die Touristen strömten noch immer an den Schaufenstern vorbei in die Geschäfte.

London
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London

(4) Montag 20.11.2017

Da wir erst am Abend zurückfliegen mussten, hatten wir noch Zeit, mit der Seilbahn über die Docklands zu schweben. Von der Fluggesellschaft Emirates wurde eine Seilbahn errichtet, die weit oberhalb der Docklands einen phantastischen Ausblick über die Docklands, deren gegenwärtiger und zukünftiger Bebauung bietet.

An der O2-Arena in North Greenwich stiegen wir in die U-Bahn um und gelangten zum Borroughs Market unter der London Bridge Station. Heute war im Vergleich zum letzten Mal weniger los, aber viele Stände mit Gerichten und Spezialitäten fanden doch einen guten Zuspruch, zumal zur Mittagszeit Londoner Angestellte hier ihren Lunch einnahmen. Wir erstanden Quiche und Apfelkuchen, die wir später verzehren wollten.

Nach einem Umweg über das Westfield Shopping Center, wo noch ein Paar Schuhe erstanden wurden, ging es ins Hotel zurück. Im Restaurant verspeisten wir unser Essen und tranken kostenlosen Kaffee und Orangensaft dazu. Das Travelodge ist sehr spendabel und bedient die Getränkeautomaten rund um die Uhr.

Danach war es Zeit, mit der DLR zum Londoner City Airport zu fahren und wieder nach Hause zu fliegen. In der Lufthansamaschine nach Frankfurt gab es wegen der geringen Anzahl an Passagieren ein oder zwei Sandwiches mehr.

 

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